deutsche mannschaft legt beim 0:1 gegen die serben viel unvermögen an den tag – poldolski verschießt elfmeter
der euphorie folgte prompt die ernüchterung. nach dem 0:1 gegen serbien muss die deutsche nationalmannschaft um das erreichen des achtelfinales bangen.
der bundestrainer zeigte sich als „un-jogi“. wütend feuerte joachim löw eine wasserflasche auf den boden, als marko marin in der schlussphase wieder ein dribbling misslang. mit dem abpfiff, der nach dem vielversprechenden start gegen australien das ernüchternde 0:1 (0:1) gegen serbien im zweiten wm-spiel besiegelte, stampfte löw sauer in die kabine, schimpfte und zeigte mit geringschätzigen gesten, was er von seiner mannschaft an diesem tag in port elizabeth hielt.
er hielt gar nicht viel von dieser deutschen nationalmannschaft, die sich am freitag auch selbst schlug – aus unvermögen, denn lukas podolski verschoss einen handelfmeter (60.). und gewissermaßen auch aus dummheit, denn miroslav klose handelte sich eine unnötige gelb-rote karte (37.) ein.
„diese situation wollten wir nicht haben, dass wir dermaßen unter druck stehen“, sagte löw zur konstellation in der gruppe d. der vize-europameister darf sich am mittwoch gegen ghana keinen ausrutscher leisten. „wenn wir mit etwas glück gesegnet gewesen wären, hätten wir noch ein unentschieden geschafft“, meinte löw. „wir werden die nächste runde erreichen“, versprach der 50-jährige und begann mit der einzelkritik, die sich gewaschen hatte.
„da muss man nicht so hingehen. man muss nicht versuchen, in der hälfte der serben den ball so zu gewinnen“, rügte löw stürmer klose. dass podolski den strafstoß schoss und nicht bastian schweinsteiger, entstand aus einer laune von „poldi“, gegen die löw nicht einschreiten wollte. „ob lukas oder bastian schießt, entscheiden sie selbst. da gibt es keine klare vorgabe“, erklärte löw. „der elfmeter war nicht gut, der war für den torhüter haltbar“, kritisierte löw die ausführung durch den kölner, der vor seinem fehlschuss dreimal beste torchancen vergeben hatte.
die wut der deutschen richtete sich auch gegen den unparteiischen. „das spiel war nicht ruppig oder unfair. sieben gelbe karten und eine gelb-rote waren unnötig“, sagte löw. „so macht fußball keinen spaß mehr“, zürnte schweinsteiger, der wie phi-lipp lahm und sami khedira verwarnt wurde.
der frühe platzverweis kloses war ein schock, der zweite folgte sogleich. holger bad-stuber agierte ungeschickt nach einem langen pass auf milos krasic, der flanken konnte, der 2,02 meter große nikola zigic blieb kopfballsieger gegen den kleinen lahm, in der mitte stand milan jovanovic frei und schoss zum 0:1 ein (38.). es war nicht die einzige szene, in der deutlich wurde, dass der junge münchner verteidiger doch überfordert ist.
auch der eingewechselte marko marin bekam sein fett weg. „ıch hatte von marko siege in 1:1-situationen erwartet, aber das war nicht der fall“, kritisierte löw den bremer. die mannschaft stemmte sich gegen die niederlage, doch der sturmlauf blieb nach poldis fehlschuss wirkungslos.
jetzt muss also gegen ghana zählbares her. von ausscheiden mochte trotz des ernüchternden erlebnisses gegen serbien kein deutscher spieler reden. „gewinnen müssen wir sowieso. sonst hätten wir das achtelfinale nicht verdient“, sagte thomas müller trotzig. gregor derichs