nelson valdez trug nur noch seine sporthose, als er mit den paraguayischen fans den 2:0 (1:0)-sieg gegen die slowakei bejubelte. er hatte sein trikot, seine stutzen und sein t-shirt in die kleine gruppe geworfen.
dafür bekam er nach ein paar augenblicken die landesfahne in den farben rot, weiß und blau über die schulter gelegt. beim jubeln lief bei den südamerikanern alles genauso hand in hand wie vorher auf dem platz, die beeindruckend organisierte mannschaft um die aktuellen und ehemaligen bundesliga-stars valdez, lucas barrios (beide borussia dortmund) und roque santa cruz steht nach diesem ungefährdeten erfolg mit einem bein im achtelfinale. «das ist die stärkste mannschaft, die wir in paraguay je hatten», sagte der ehemalige bayern-stürmer santa cruz.
enrique vera (27.) und cristian riveros (86.) schossen in bloemfontein die tore für das team. gegen neuseeland reicht schon ein punkt, um nach 1986, 1998 und 2002 erneut die runde der letzten 16 zu erreichen. «paraguay war aber noch nie im viertelfinale, das ist jetzt unser ziel», meinte santa cruz. dazu möchte die mannschaft unbedingt gruppensieger werden, «um nicht gegen holland spielen zu müssen», wie valdez ergänzte. der slowakische trainer vladimir weiss war bitter enttäuscht über die blasse leistung seiner elf, fühlte sich aber immerhin in einer einschätzung bestätigt: «paraguay war immer mein gruppenfavorit», sagte er.
die slowakei hatte mit peter pekarik (wolfsburg), jan durica (hannover) und stanislav sestak (bochum) ähnlich viele bundesliga- spieler auf dem feld, aber darin erschöpften sich die gemeinsamkeiten zwischen beiden teams auch schon. die südamerikaner bestimmten das spiel, die osteuropäer versteckten sich nur. die stärke der paraguayer ist, dass sie kaum schwachpunkte haben. die stürmer barrios, valdez und santa cruz wechseln häufig die positionen und sind so kaum zu stellen. die abwehr genügt traditionell genauso hohen ansprüchen und im mittelfeld können vera, riveros und caceres jederzeit den rhythmus wechseln. «bei uns stimmt alles», sagte santa cruz. «wir sind gut organisiert und haben einen super teamgeist. wir hatten heute nie das gefühl, dass uns etwas passieren kann.»
architekt des ganzen ist trainer gerardo martino. der argentinier spielte kurz mit diego maradona zusammen und hat bislang überall nachgewiesen, dass er eine mannschaft formen kann. ın paraguay wurde er mit zwei clubs meister. martino hat seinen «guaranies» verschiedene stile vermittelt, mal spielen sie defensiv wie gegen ıtalien, mal dominant wie gegen die slowakei. vor allem ist er nie zufrieden, noch in der 90. minute stand er an der linie und gab anweisungen. «wir haben sehr gut gespielt, aber es gab auch phasen, in denen wir nicht konsequent genug waren. das müssen wir ändern», sagte martino. «der 2. runde sind wir aber näher gekommen.»
bei den slowaken kann davon keine rede sein. obwohl sie nach dem 1:1 gegen neuseeland deutlich mehr unter zugzwang standen, spielten sie viel zu zögerlich und verhalten, vor allem ihr spielaufbau war miserabel. «wir waren gar nicht richtig auf dem feld», sagte trainer weiss, das ınternetportal «topky.sk» sah eine «geistlose leistung». da ıtalien zweieinhalb stunden später 1:1 gegen neuseeland spielte, hat die slowakei immer noch die chance, ins achtelfinale einzuziehen. «die ist nicht groß, aber wir werden alles geben», sagte weiss.