uruguays matchwinner luis suarez verschwand im himmelblauen knuddelknäuel, die heimat versank im freudentaumel: zum ersten mal seit 20 jahren ist der zweifache fußball-weltmeister in ein wm-achtelfinale marschiert.
«das sind ganz starke gefühle. ın der altstadt von montevideo gibt es riesenfeiern und autokorsos», berichtete trainer oscar tabaréz nach einem telefonat mit der familie gerührt. der sehenswerte kopfballtreffer von suarez (43. minute) bescherte den südamerikanern ein 1:0 (1:0) gegen mexiko und zugleich den sieg in gruppe a. nun wartet in port elizabeth südkorea als gegner im achtelfinale.
auch die «tri» rettete sich trotz der pleite im royal-bafokeng-stadium zum fünften mal in serie in die k.o.-runde, die bessere tordifferenz gab dem unglücklichen wm-gastgeber südafrika das nachsehen. «wir sind weiter, jetzt müssen wir uns aufrichten. mal sehen, was wir noch schaffen können», meinte coach javier aguirre. seinem team droht nun allerdings ein treffen mit lionel messis argentiniern.
wohl auch deshalb flüchteten die mexikaner mit gesenkten köpfen vom rustenburger rasen, während die «urus» ausgiebig den zweiten sieg und das dritte spiel ohne gegentreffer feierten. «ıch bin sehr glücklich über mein erstes wm-tor, aber wichtiger ist der erfolg der mannschaft», jubelte der zum «mann des spiels» gewählte suarez, der bei ajax amsterdam sein geld verdient. «jetzt denken wir nur noch von spiel zu spiel», meinte der 23-jährige.
sein teamkollege diego forlan fand es «einfach schön», dass uruguay endlich mal wieder ins achtelfinale vordringen konnte. und freute sich, dass die taktik aufging: «wir wussten, dass wir den mexikanern mit unseren kontern wehtun können.»
vor der partie hatten beide seiten eine lateinamerikanische version der «schande von gijón», als es 1982 bei deutschland gegen österreich einen «nichtangriffspakt» gegeben hatte, ausdrücklich ausgeschlossen. und hielten wort: ın einem intensiv geführten match legten beide teams gleich ordentlich los. «wir haben sportsgeist gezeigt, beide mannschaften wollten gewinnen», sagte uruguay-coach tabaréz.
goalgetter suárez hätte den champion von 1930 und 1950 schon früh in führung bringen können, scheiterte aber an mexikos torwart oscar pérez (6.). mauricio victorino (18.) und alvaro péreira (21.) verpassten weitere gelegenheiten. die beste chance auf der gegenseite bot sich andres guardado (22.), dessen strammer 30-meter-schuss an die unterkante der latte klatschte. kurz vor der pause stand suárez dann bei edison cavanis flanke goldrichtig und erzielte den letztlich entscheidenden treffer.
nach dem wiederanpfiff verstärkte die mexikaner zwar die offensive, doch die zumeist überhasteten angriffe brachten uruguays keeper fernando muslera nur selten ins schwitzen. seit nunmehr 270 minuten hält der schlussmann seinen kasten bei dieser wm-endrunde schon sauber. «wir haben gezeigt, dass wir für jeden ein starker gegner sind», befand trainer tabaréz.
kollege aguirre versicherte trotz der bislang schwächsten leistung in südafrika: «wir bleiben ruhig und gehen unseren weg weiter.» der stuttgarter ricardo osorio allerdings mahnte vor dem achtelfinale am sonntag: «wir müssen unbedingt unsere leidenschaft wiederfinden.»