vincent enyeama schaute traurig. es kostete ihn mühe, sich ein kleines lächeln abzuringen. der nigerianische torwart wurde nach dem spiel gegen griechenland als «man of the match» ausgezeichnet, allerdings konnte ihm jeder ansehen, dass er sich nicht danach fühlte.
der 27-jährige hatte großartig gehalten, aber eben auch den einen, entscheidenden fehler gemacht, der den griechen das siegtor zum 2:1 ermöglichte (71.). die szene hatte - wenn auch auf niedrigerem niveau - etwas von oliver kahn im wm-finale 2002. also nahm der nigerianer die kleine trommel, die er als preis bekam, hätte sie am liebsten in die nächste ecke gepfeffert und verließ wortlos das stadion von bloemfontein.
die wm ist voll von solchen torwart-fehlern, aber gerade enyeama galt bislang als leuchtendes gegenbeispiel. mit seinen paraden gegen argentinien hatte er gezeigt, dass afrikanische keeper vielleicht doch nicht so schlecht sind wie ihr ruf. seiner eigenen reputation wird der fehler vom donnerstag so schnell aber nichts anhaben können. enyeama führte zuletzt hapoel tel aviv zum israelischen double, steuerte dazu fünf tore als elfmeterschütze bei und steht auf den wunschzetteln von west ham und arsenal. vielleicht lässt sich nun höchstens der ausgerufene preis von 5 millionen dollar etwas drücken.