trainer fabio capello riss die fäuste jubelnd in den abendhimmel, englands «fußball-millionäre» tanzten wie kleine kinder über den rasen: mit einem 1:0 (1:0) gegen slowenien hat england noch die kurve bekommen und den ersten vorrunden-k.o. seit 52 jahren abgewendet.
während die «three lions» als zweite der gruppe c den einzug ins wm-achtelfinale feierten und dem ewig jungen klassiker gegen deutschland entgegenfiebern, herrschte beim gegner blankes entsetzen über das erst nach dem abpfiff durch den last-minute-sieg der us-boys gegen algerien besiegelte vorrunden-aus.
vor 36 893 zuschauern in port elizabeth bewahrte jermain defoe den favoriten mit seinem treffer in der 23. minute vor der größten pleite seit 1958. «ıch bin sehr glücklich. jetzt ist die angst weg und wir können befreit aufspielen. das war das england, das ich sehen wollte», lobte capello und stellte zufrieden fest: «ıch bin extrem glücklich. diese leidenschaft, diesen kampfgeist wollte ich sehen. jetzt stimmt es im kopf. ıch habe meine mannschaft wieder und bin absolut happy.»
ım achtelfinale kommt es nun zum duell mit der dfb-auswahl, gegen die england sowohl bei der wm 1990 als auch der em 1996 jeweils im halbfinale im elfmeterschießen gescheitert war. capello sieht sein team für die anstehenden herausforderungen bereit: «der gegner ist uns egal. wir müssen in jedem fall nach vorne spielen.»
für die unterlegenen slowenen (4 punkte) endete dagegen die wm- reise, da sich die usa (5) in der nachspielzeit noch den gruppensieg sicherten. «ıch kann nicht beschreiben, wie ich mich fühle. aber wir kommen wieder. ıch hoffe, es ist trotzdem eine gute erfahrung für meine jungs», sagte trainer matjaz kek.
bei den engländern herrschte nach der gescheiterten «meuterei» von abwehrchef john terry gegen capello wieder eitel sonnenschein. zumal sich der weltmeister von 1966 nach den ıntrigen abseits des rasens endlich auf seine fußballerischen fähigkeiten besann und druckvoll nach vorne spielte. frank lampard (14.) gab einen ersten warnschuss ab, der zweite versuch von defoe saß bereits.
nach einer schönen hereingabe von james milner überwand der stürmer von tottenham hotspur sloweniens schlussmann samir handanovic per direktabnahme aus nahdistanz. «davon träumt man. ıch bin froh, dass wir durch sind. es war eine ziemliche zitterpartie. wir haben gewonnen, das ist das wichtigste. es war wie ein pokalfinale, die jungs waren heiß. das frühe tor war sehr wichtig», erklärte defoe.
gegen die geschockt wirkenden slowenen kontrollierte der favorit, der in den ersten gruppenspielen gegen die usa (1:1) und algerien (0:0) enttäuscht hatte, die partie fortan nach belieben. lampard (27.) zielte zunächst zu hoch, dann scheiterten defoe und kapitän steven gerrard jeweils am glänzend reagierenden handanovic.
capello konnte sich schon zur halbzeit auf die eigene schulter klopfen, hatten sich doch seine personellen wechsel voll ausgezahlt. der erstmals in der startelf stehende defoe und rückkehrer milner erwiesen sich als belebendes element. dagegen blieb stürmerstar wayne rooney erneut blass und wurde von capello nach 72 minuten vom platz geholt. eine bessere figur als rooney machte schiedsrichter wolfgang stark (ergolding), der vor dem entscheidenden tor von defoe allerdings einen regelwidrigen trikot-zupfer des engländers übersah.
auch nach dem wechsel blieb der außenseiter in seinen ausgleichs-bemühungen weitgehend harmlos und england am drücker. terry (57.) scheiterte per kopf an handanovic, 60 sekunden später traf rooney in seiner einzigen guten szene den pfosten. sloweniens kicker wirkten gegen die stars aus der teuersten liga der welt fast ein wenig eingeschüchtert. bei einer doppel-chance für milivoje novakovic und valter birsa (68.) lag der ausgleich in der luft, doch terry und glen johnson retteten den verdienten erfolg der engländer.