titelkandidat muss sich auch gegen algerien mit einem unentschieden begnügen – james im tor
als einer der wm-favoriten ins turnier gestartet, muss england auch nach dem zweiten spiel auf den ersten sieg warten. nach dem torlosen unentschieden gegen algerien gerät das erreichen des achtelfinales in gefahr.
kapstadt. das unternehmen wm-sieg bleibt für england eine zähe angelegenheit: nach dem ernüchternden 0:0 gegen sich aufopfernd wehrende algerier stehen die stars aus der premier league noch ohne sieg da und müssen nun das abschließende gruppenspiel gegen slowenien gewinnen, um ein peinliches aus in der vorrunde zu vermeiden.
ein wesentliches kapitel der partie wurde schon vor dem anpfiff geschrieben. robert green, gerade erst zur nummer eins befördert, ist nach seinem fehlgriff im auftaktspiel gegen die usa seinen posten schon wieder los, der ebenfalls schon häufig in der heimat verspottete routinier david james durfte gegen algerien wieder das tor der „three lions“ bewachen. ja, england und seine torleute: dieses ebenso kuriose wie unendliche thema ist um eine weitere episode reicher. soviel vorweg: der 39-jährige blieb gegen die nordafrikaner ohne patzer und lässt damit eine ganze fußball-nation (vorerst) aufatmen.
ein wesentliches problem bleibt aber: den briten fehlt es bei den spielen in südafrika an der leichtigkeit. von der souveränität, mit der die elf von fabio capello durch die qualifikation spaziert ist, ist nicht viel übrig geblieben. statisch und häufig zu durchsichtig kamen die engländer in der ersten halbzeit daher. frank lampard, sonst der motor im team, fand bis auf einen torschuss in der 33. minute zunächst gar nicht statt. das wesentliche manko: lief der ball mitunter noch ganz passabel durchs mittelfeld, war spätestens am strafraum der algerier endstation. die letzte pass kam einfach nicht an, wayne rooney wartete in vorderster linie vergeblich auf passable anspiele. torschüsse des manu-stars vor der pause: null.
vielleicht waren die engländer ja auch überrascht von der forschen herangehensweise der algerier. die elf um gladbachs stürmer karim matmour musste nach dem 0:1 zum auftakt gegen slowenien den weg nach vorn suchen, um die chancen aufs erreichen des achtelfinales irgendwie zu wahren – und tat dies durchaus beeindruckend. als aktivposten erwies sich dabei der wolfsburger karim ziani, der die englische hintermannschaft immer wieder beschäftigte. allein, zwingende tormöglichkeiten blieben mangelware, sehr zur freude von james und den britischen fans. kleine randnotiz: auch bei den algeriern stand in rais m’bohli ein neuer schlussmann im tor, nachdem fawzi chaouchi gegen slowenien entscheidend gepatzt hatte.
die krassen außenseiter weigerten sich auch nach der pause beharrlich, sich in die rolle des statisten zu fügen. konsequenz: die engländer bekamen keinen zugriff auf das spiel und schafften es einfach nicht, klare aktionen zu initiieren. die verunsicherung war spür-, das fehlende konzept sichtbar. torchancen entstanden allenfalls nach einzelaktionen; in der 63. minute hatte rooney pech, als ihm der ball im strafraum versprang. auch die hereinnahme des zwei-meter-stürmers peter crouch half am ende nicht mehr.